„Ohne Worte“ war der Kommentar einer Freundin in einer eMail, die sie mir weiterleitete.
mit großer Trauer und Bestürzung müssen wir Euch/Ihnen heute die Nachricht überbringen, dass unser lieber Kollege Michael Lengsfeld am letzten Donnerstag vollkommen unerwartet, aus gedachter völliger Gesundheit, von uns gegangen ist.
Herr Lengsfeld war über 30 Jahre am HC tätig und ging im Juli 24 in den Ruhestand.
Seit Jahren verpeile ich es immer wieder, mal wieder ein Treffen zu organisieren. Und jetzt … fehlt einer. Einer der wichtig war.
„Lenni“ begleitete mich von Klasse … 8? 9? bis ins Abi, teils als Klassenlehrer, immer in Mathe, teils auch in Deutsch – seine beiden Fächer. „‚Herr Lengsfeld, sie sind ein Arschloch‘ – das ist nicht OK. Ich möchte hören ‚Herr Lengsfeld, Sie sind ein Arschloch, weil …’“ – so fing es an, in seiner ersten Stunde mit uns, an seinem ersten Jahr im HC.
Er war mit uns in der 10 auf Klassenfahrt. Danach war er war der einzige, der dumm genug war, zu versuchen, einen Mathe-LK anzubieten. Oft kam er rein und machte sich erst einmal ein paar Minuten Luft über die Trottel (meine Worte, seine Meinung) aus den Grundkursen („DIE KÖNNEN NICHT MAL BRUCHRECHNEN!! IN DER ZWÖLF!!“), um dann uns Trottel auf höherem Niveau zu unterrichten.
Für uns paar LK-Hansel (wir waren zu sechst) machte er auf unserer Abi-Feier eine persönliche Verabschiedung. Jeder bekam einen Spitznamen – ich war „der Nervige“.
Danach gründeten er und der erfolglose LK den losen „2. Januar Club“, an dem wir uns regelmäßig treffen wollten – und es ab und an auch taten. Bis, ich glaube, vor COVID.
Ich hatte tatsächlich oft in letzter Zeit daran gedacht, das jetzt wieder „unbedingt“ anzuleiern.
Das ist sehr bitter gerade.
„Ohne Worte“ ist … treffend.